
Meise Inninger
Interview von Ulrich Nathen-Berger
„Malen wirkt beruhigend auf mich.“ Die Bilder der Rosenheimerin sehen ähnlich aus wie ein Foto, ihre Lieblingsmotive sind Menschen, Tiere und Stilleben. Ihr Stil ist die fotografische Malerei, ihr Malwerkzeug die Pastell-Kreide.
„Das machen nicht viele, weil es recht schwierig ist“, sagt die 80-Jährige im Gespräch mit unserer Zeitung. „Was auf dem Papier ist, ist auf dem Papier, da gibt’s nicht mehr viel zu korrigieren. Bei der Öl- oder Acrylmalerei ist das anders, wenn’s nicht passt, wird’s übermalt.“
Inniger malt seit ihrer Kindheit, „meine Bilder sind schon im Schulhaus ausgestellt worden. Damals war ich etwa neun Jahre alt, als mein besonderes Talent erkannt wurde“.
Sie fuhr Rennen und gab Kurse
In ihrer Schul- und Jugendzeit waren Zeichnen und die Aquarellmalerei ihre Lieblingsbeschäftigungen – und der Ski-Sport in der Disziplin Slalom. Sie fuhr Rennen und gab Kurse als Verbandsskilehrerin. Im Alter von 18 Jahren musste sie sich dann entscheiden, wie es weitergehen sollte: Sport oder Beruf. „Ich habe mich für den Beruf entschieden, weil ich schon länger Abteilungsleiterin in einem Sporthaus war.“
Nach ihrer aktiven Zeit im Wintersport arbeitete Anneliese Inniger dann international erfolgreich als Stylistin für Sportmode und fand durch ihre Designer-Kenntnisse über Formen und Farben zur Malerei zurück, die sie fortan wieder faszinierte. „Kurse habe ich aber nicht belegt, bei mir ist das Talent“, sagt sie selbstbewusst. Ein Vorbild habe sie auch nicht, sie habe ihren eigenen Stil entwickelt.
Darstellen, wie der Vierbeiner gelebt hat
„Mittlerweile kommen Leute zu mir, die sagen, mein Hund ist gestorben, hier gibt’s ein Foto, davon hätten wir gerne ein gemaltes Bild.“ Das müsse dann wiedergeben, wie der Vierbeiner gelebt habe. „Ich muss den Charakter erkennen, also darf ich kein Geschmiere abliefern. Da brauche ich schon etwas länger für – oftmals viele Stunden“, so Inninger.
erschienen bei OVB Heimatzeitungen am 14.10.2020 unter dem Titel
Loz Verney aus Kolbermoor: „Kunst war meine erste große Liebe“

